Eine noch immer kontinuierlich wachsende Weltcommunity von Kreationisten bezeichnet den Darwinismus als sinnlos und versucht oftmals die Evolutionstheorie durch sinnvolle Argumente zu widerlegen. In wieweit es nun sinnvoll ist einen “Sinn” in der sinnfreien Wissenschaft zu suchen, kann eigentlich nur der allmächtige Googlevater beantworten. Ob nun Darwin´s Lehren stimmen oder völliger humbug sind, kann man nach einem simplen Test ein wenig erahnen. Man möge sich lediglich an einem milden Frühlingsnachmittag in ein belebtes Stadtcafe gesellen, Latte Macchiato oder dergleichen bestellen, das Handy auf lautlos stellen, aufhören zu reinem und einfach die Leute beobachten. Oftmals fallen hier dem Hobbyvoyeur Parallelen zu den Lehren des zotteligen Neunmalklugen auf, welcher im 19. Jhd. mit diesem Evoulutionsdingsbums für rambazamba sorgte und zugleich die gesamte Menschheit in Gläubige, Ungläubige und FDP-Wähler für immer aufteilte. Insbesondere während der Brunstzeit sieht man schon in einem durchschnittlichen Cafe Verhaltensweisen bei meinen Artgenossen, die man in ähnlicher Weise nur noch im Zoo zu sehen bekommt; oder im Discovery Channel, sofern man Premiere hat.

Es ist wieder einer dieser Tage, an denen man an nichts anderes denkt als an sein kuscheliges Bett. Die Nacht ist schon lange angebrochen und die Erschöpfung reicht mir bis in die Achillesferse.  Nachdem ich mir ein Kaffee klein zum mitnehmen gekauft und mich Richtung Gleis Nr. 13 begeben habe, um auf meinen Zug am frankfurter Hbf zu warten, fällt mir ein Plakat auf, das mich ein wenig zum Schmunzeln bringt.
Da wirbt ein bekanntes NGO mit dem spritzigen Claim “FAIRgeben – FAIRsorgen – FAIRteilen” um Unterstützung für “Kleinbauern in Afrika, Asien und Lateinamerika”.  Abgesehen von der Frage, ob der Slogan für dieses “Brot-für-die-Welt-Werbeplakat” von den “Geiz-ist-geil-Spezialisten” stammt, hat mich vor allem das erste Drittel des Titels beeindruckt: Wenn man nämlich den Drittwelt-Bauern trotz allem, was sie “UNS” angetan haben: Kolonialismus, Weltbank, Agrarsubventionen, noch aufrichtig “ver- bzw. FAIRgeben” kann: dann muss es sie wohl doch noch geben, die berühmte christliche Nächstenliebe. Gute Nacht.